Hast du dich jemals gefragt, wie unglaublich die Fähigkeiten unseres Gehirns ist, sich anzupassen und zu verändern? Nun, das alles verdanken wir der sogenannten Neuroplastizität. Im heutigen Blog tauchen wir in die faszinierende Welt dessen ein, wie unser Gehirn auf Veränderungen reagiert und warum das für unser tägliches Leben wichtig ist.
Vom Beginn des menschlichen Lebens an, hat unser Gehirn nur eine einzige Aufgabe: Probleme zu lösen, die mit dem "Überleben" in einer instabilen Umwelt zusammenhängen, und das in nahezu ständiger Bewegung. In einer sich ständig verändernden Welt (heute mehr denn je) erfordert dies, dass unser Gehirn ständig wächst und sich anpasst. Wie ein Superheld, der immer einsatzbereit ist, unabhängig von der Herausforderung oder den Umständen. Verständlicherweise ist das ein sehr anspruchsvoller und anstrengender Job. Obwohl unser Gehirn nur etwa 2 % unseres Körpergewichts ausmacht, ist es kein Wunder, dass es der Hauptenergieverbraucher unseres Körpers ist: Es benötigt bis zu 20 % der Körperenergie, 25 % des Sauerstoffs und bis zu 60 % der Glukose. Aber wofür?
Nun, zur Erhaltung der Zellgesundheit und zur Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Neuronen, auch "graue Substanz" genannt. Wusstest du, dass es in unserem Gehirn über 1,1 Billionen Zellen gibt, von denen fast 100 Milliarden Neuronen sind? Eine Möglichkeit, die anstrengende Arbeit der Neuronen zu verstehen, besteht darin, sie sich als digitale Ein- und Ausschalter vorzustellen, die Informationen blitzschnell umschalten. Sie sind die „Ritter der Kommunikation “, die uns die Fähigkeit geben, zuzuhören, wahrzunehmen, uns zu erinnern, zu denken, zu fühlen und zu spüren (sowohl bewusst als auch unbewusst), um sicherzustellen, dass unsere Gedanken und Handlungen uns sicher durch den Tag bringen.
In seinem Bestreben, uns am Leben zu erhalten, empfängt unser Gehirn den ganzen Tag über Tausende von Signalen. Dabei kann es sich sowohl um Signale handeln, die für das Überleben notwendig sind, als auch um „Wahrnehmungsrauschen“, wie z. B. die üblichen Körperempfindungen, die wir spüren, wenn jemand, den wir mögen oder nicht mögen, den Raum betritt, oder andere der unzähligen Reize um uns herum. Wie trennt das Gehirn das eine vom anderen? Nun, hier zeigt sich eine der vielen Superheldenfähigkeiten unseres Gehirns: Es ist eine hervorragende Mustererkennungsmaschine! Das Gehirn verfügt über Mechanismen, die es ihm ermöglichen, verborgene Beziehungen zwischen Objekten, Menschen und Ereignissen aufzudecken. Es tastet diese Beziehungen ständig ab - bewusst, aber vor allem unbewusst - und konzentriert sich dabei auf das, was wichtig ist. Es wägt die Signale ab, je nachdem, ob sie mit früheren Mustern übereinstimmen oder (was häufiger der Fall ist) ob sie mit dem übereinstimmen, was wir erwarten. Unser Gehirn nimmt die Daten in Millisekunden auf und analysiert sie! Danach entscheidet es, was mit diesen Informationen passieren soll: Es rechnet die Daten aus und revidiert dann das Ergebnis. Jede neue Information oder jede neue Handlung zwingt das Gehirn dazu, sich neu zu strukturieren. Es formt seine Verarbeitungskapazitäten selektiv um, um sie an die jeweilige Aufgabe anzupassen.
Aber Neuronen enthalten nicht nur den Code unserer Wahrnehmung und unseres Handelns; sie sind besonders brillant im Aufbau von Billionen von Verbindungen und damit von Netzwerken. Stell dir diese Verbindungen zwischen Neuronen als Brücken zwischen verschiedenen Teilen deines Gehirns vor. Neuronale Netzwerke sind also die dynamischen Superheldenteams unseres Gehirns, die zusammenarbeiten und ihre kognitiven Superkräfte entfesseln, um Informationen mit beispielloser Effizienz zu verarbeiten.
Wenn man etwas Neues lernt, werden diese Brücken zwischen den Gehirnregionen stärker, so dass Informationen schneller übertragen werden. Wir betreten nun das Reich der Neuroplastizität, die wie ein Superhelden-Trainingslager für unser Gehirn ist: Hier lassen unsere Neuronen ihre Muskeln spielen und Anpassungsfähigkeit wird zur ultimativen Superkraft. Unser Gehirn formt sich auf der Grundlage unserer Erfahrungen und der Dinge, die wir lernen, neu. Jedes Mal, wenn du etwas Neues ausprobierst oder eine neue Fähigkeit erlernst, ist dein Gehirn am Werk und bildet neue Verbindungen zwischen seinen Zellen.
Neuroplastizität ist ein bimodaler Prozess: Einerseits ist er dynamisch, weil die "graue Substanz" in Bereichen zunimmt, in denen mehr neuronale Aktivität stattfindet. Andererseits ist es auch ein konkurrierender Prozess, weil gleichzeitig Neuronen, die nicht mehr gebraucht werden, mit der Zeit schwächer werden. Hast du schon einmal versucht, eine Sprache wieder aufzunehmen, die du als Teenager gelernt und dann eine Weile nicht mehr benutzt hast? Wenn ja, kennst du das Gefühl. Wenn wir eine Fähigkeit nicht mehr anwenden oder etwas vergessen, können diese Verbindungen kurzzeitig schwächer werden. Das ist die Art und Weise, wie dein Gehirn sagt: "Ich brauche diese Brücke nicht mehr".
Und jetzt kommt das Beste daran: Neuroplastizität hält ein Leben lang an! Es gibt keinen endgültigen Endpunkt für die evolutionäre Anpassung. Selbst als Erwachsene können wir unser Gehirn im "Superheldenmodus" halten, indem wir neue Dinge ausprobieren. Wolltest du schon immer ein Musikinstrument spielen oder eine andere Sprache sprechen? Dein Gehirn ist bereit für diese Herausforderung!
Das führt uns zu dem ultimativen Aha-Erlebnis: Die Dinge, denen wir Aufmerksamkeit schenken, stärken unsere neurologischen Netzwerke und schwächen die Bereiche, die wir am wenigsten nutzen. Und jedes Mal, wenn wir etwas Neues lernen, ändern wir unseren Weg oder unsere Perspektive oder überdenken neue Optionen und Ansätze. Mit anderen Worten: "Wir sind, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten"! Und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, beeinflusst unbewusst unsere Gedanken und damit unsere Entscheidungen.
Der Kern des Pudels:
Lass‘dich auf Veränderungen ein und halte dein Gehirn aktiv. Lerne, probiere neue Aktivitäten aus und fordere dich selbst heraus. Dein Gehirn liebt das, und vielleicht entdeckst du dabei einige versteckte Superkräfte. Unser Gehirn ist nicht starr - es ist unglaublich, anpassungsfähig und immer bereit für das nächste Abenteuer!
Wie Coaching unterstützen kann:
Coaching ist wie ein weiser Guide für die Superhelden deines Gehirns (neuronale Netze) durch intensive Trainingsprogramme (Selbsterforschung, Änderung der Herangehensweise, Erwägung neuer Optionen, Änderung der Muster usw.). Es zapft die Neuroplastizität an, ermutigt dein Gehirn, seine Anpassungsfähigkeit zu trainieren, fördert das Wachstum und hilft deinen kognitiven Superhelden, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Mein Buch des Monats:
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